20. Internationales TI- und Geneve-Usertreffen 2005 in Venlo/NL


Vom 16. bis 18.September 2005 fand in Venlo in den Niederlanden das 20.Internationale TI- und Geneve-Usertreffen, kurz und einfach TI-Tref genannt, statt. Wie gewohnt war das ganze von unseren holländischen Freunden perfekt organisiert. Berry Harmsen hatte ein altehrwürdiges Hotel ausfindig gemacht, in dessen Konferenzräumen das ganze statt fand. Ich hatte Gelegenheit an diesem Wochenende teil zu nehmen. Deshalb hier ein kleiner, vielleicht nicht alles umfassender und möglicherweise auch subjektiver Rückblick auf diese Veranstaltung.

ChinarestaurantAnreisetag für mich war der Freitag. Da ich mit etwas Verspätung erst losfuhr und unterwegs auch noch schlechtes Wetter und einige Baustellen auf der Strecke hatte, kam ich nach 15 Uhr erst an. Ich erwartete schon einer der letzten zu sein. Um so erstaunter war ich, bei den ersten Anwesenden zu sein. Bald traffen aber die meisten anderen ein und es gab wie üblich ein großes Hallo. Schnell waren die Anlagen ausgepackt und aufgebaut. Und schon saßen wir vor den Rechnern, programmierten, zeigten die neuesten Entwicklungen und kopierten eifrig.
Am Abend gingen wir gemeinsam zu einem in der Nähe befindlichen japanisch-chinesischem Restaurant. Dort konnte man seine - noch rohen Speisen selbst zusammen stellen und auf einem japanischen Grill oder in einem chinesischen Wok garen lassen. Ich selbst hielt mich mehr an die chinesische Küche, mir Froschschenkeln und mir unbekannten Meeresfrüchten konnte ich nich einfach nicht anfreunden. Nach dem Essen begaben wir uns wieder zu unseren Anlagen, wo wir dann bis nach Mitternacht weiter machten.

UsertreffenSamstag war dann der Haupttag. Soweit mir bekannt ist waren rund 40 Teilnehmer aus 6 Ländern anwesend. Leider war diesmal niemand aus Übersee dabei. Um so erfreulicher war, daß ein neuer TI Freund aus Belgien gekommen war. Und auch andere TI User, die schon länger nicht mehr zu einem Treffen gekommen waren,fanden diesmal den Weg.
Hauptattraktion war wohl der Anschluß einer Smart Media Karte an der SCSI-Karte.Genau genommen handelt es sich dabei um 2 Geräte. Zum einen ist es ein SCSI zu IDE Interface. Dies eröffnet ungeahnte Möglichkeiten,da somit alle IDE-Geräte wie Festplatten oder CD-Laufwerke am TI betrieben werden können. Nachgeschaltet wurde ein Smart Media Kartenleser, mit dem normalerweise am PC die Smart Media Cards, oft in Digitalkameras als Speicher verwendet, ausgelesen werden. Am TI betrieben verhält sich so eine Karte dann wie ein virtuelles Laufwerk. Es kann wie eine Festplatte intialisiert und danach gelesen und beschrieben werden. Dies bietet erhebliche Vorteile,da im Gegensatz zur herkömlichen Festplatte kein mechanischer Verschleiß oder Datenverlust durch Magnetfelder auftreten kann. Zudem sind Smart Media Cards erheblich billiger als Festplatten,sofern man so kleine Festplatten, wie wir sie am TI brauchen,überhaupt noch findet.
Es war schon beeindruckend eine 256MB Karte am TI im Betrieb zu sehen. Wann schon sieht man ein Speichergerät, das einem mehr als 1 Million Sektoren zur Verfügung stellt. Das sollte eigentlich für jeden reichen, seine gesamte Software auf einer winzigen Karte zu speichern. Ein paar kurze Benchmark-Tests an diesem Samstag ergaben, daß das Lesen der Karte ungefähr so schnell wie bei einer RAM-Disk und damit schneller als bei einer Festplatte ist. Das Schreiben ist aber wesentlich langsamer,so daß sich die Smart Media Karte wohl hauptsächlich zur Datensicherung eignet. Berhnard Laboranowitsch,der uns diese Errungenschaft mitbrachte, wird sich darum kümmern, ob eine Sammelbestellung des Interfaces möglich ist, um die doch relativ hohen Kosten etwas abzusenken. (Inzwischen wurde die Sammelbestellung ausgeführt und jetzt sind bereits mehrere dieser Einheiten bei uns im Club im Betrieb.)
Richtig neue Software wurde diesmal keine vorgestellt, lediglich Verbesserungen und neue Versionen bereits bekannter Programme. Ich selbst wollte nach 6 Jahren eine neue Version meines XB-Compilers herausbringen. Leider war das Programm aber fehlerhaft und während des Treffens konnte ich die Fehler auch nicht mehr beseitigen. Oliver Arnold zeigte unter anderem die Verwaltung des Energieverbrauchs in seinem Wohnhaus mittels Multiplan und Business Graphics. Da soll noch einer sagen, den TI könnte man heutzutage nicht mehr praktisch einsetzen. Ansonsten wurden noch etliche nette Spielereien gezeigt, vor allem von unseren holländischen Freunden.
VersteigerungWichtig war dann am Nachmittag die übliche Versammlung der Clubleiter. Neben dem Resümee,daß überall in Europa die Aktivitäten der TI-User rückläufig sind, wurde dort auch das nächste TI-Treffen besprochen. Jens-Eike Hartwig wird es 2006 organisieren.
Nach der Clubleiterversammlung fand wieder eine Auktion statt. Diesmal gab es einiges mehr als bei anderen Treffen zu ersteigern. Jede Menge Hard- und Software war zu bekommen, unter anderem auch das "letzte Extended Basic". Ich selbst konnte mich reichlich mit Büchern, Modulen und Zeitschriften eindecken.

RestaurantAm Abend fand dann das gemeinsame Abendessen im Restaurant des Hotels statt. Dort wurden dann die jährlichen Edgar Mauk Awards verteilt. Diesmal gab es nur 2 Preise. Richard Twyning erhielt den Preis für "TI Community" und ich den Preis für "TI Computing". Dafür möchte ich mich an dieser Stelle auch recht herzlich bedanken.
Den Rest des Abends verbrachten wir dann entweder vor den Anlagen oder in der Bar des Hotels. Manche machten es auch so wie ich und wechselten nach Bedarf hin und her.

Der Sonntag morgen war dann nochmals kleineren Arbeiten am TI gewidmet, ansonsten ging es auch schon ans Abbauen. Ich selbst bekam davon nicht viel mit, da ich wie üblich zu einem Gottesdienst in die Kirche ging und mich danach auch noch verspätete. Zu allem Unglück verfuhr ich mich auch noch auf dem Rückweg, so saß ich gerade noch rechtzeitig zum Auschecken zurück kam. In aller Eile baute ich meine Anlage ab und bei einem kurzen Kaffee konnte ich mich noch von Berry und seinen Freunden verabschieden, ehe auch sie nach Hause fuhren.
Den Rest des Tages verbrachte ich mit der Besichtigung von Venlo. Am Abend fuhr ich dann weiter in die Gegend nördlich der Stadt, die Maasduinen. Dort verbrachte ich noch einige Tage Urlaub. Doch das ist eine andere Geschichte.

Alles in allem war es ein gelungenes Treffen. Verbleibt zum Schluß nur der Wunsch alle von euch im nächsten Jahr beim Treffen wieder zu sehen. Ach ja,es findet voraussichtlich im Oktober in der Gegend von Flensburg,eventuell auch in Dänemark, statt. Also bis dahin...